Dienstag, 6. Januar 2009

Das Jahr beginnt ...

ganz schön kalt und verschneit. Ich hatte mir eigentlich gewünscht, dass 2009 wettertechnisch etwas trainingsfreundlicher wird als 2008.


Allen ein frohes, erfolgreiches und glückliches neues Jahr

Freitag, 1. August 2008

Roth 2008

Nachdem wir die „Sache“ mit dem Vorderrad geklärt haben und das Leihrad Samstag vormittags abgeholt haben, war es dann soweit.

Es ging zum Rad Check-In. Zum Glück waren wir so früh, daß wir bis zum Kanal runterfahren konnten und dort einen perfekten Parkplatz unter der Brücke gefunden haben. Da es mal wieder angefangen hat zu regnen, konnten wir uns auch keinen besseren Parkplatz wünschen. Im Trockenen haben wir dann das Rad aufgebaut, nochmals gecheckt, Probe gefahren und dann ging’s um kurz nach 1 schon zum Check-In. Zum Glück war es noch leer, so daß ich sofort an der Reihe war und meinen perfekten Radplatz einnehmen konnte: direkt bei den Pro’s, 2. Ständer vor dem Ausgang. Sonst noch Fragen? ;-)


Dann hieß es nur noch, Helm auf’s Rad, Plane drüber, Wechselzone beschnuppern und Laufbeutel abgeben.


Im Anschluß ging es zur Verwandschaft ins Hotel zu Kaffee & Kuchen.

Das Wetter war hundsmiserabel, ich hatte mich schon damit abgefunden, Sonntags im Regen zu starten. Meine Hoffnung lag aber immer noch darin, daß es Samstag ausregnet und Sonntags dann endlich mal die Sonne rauskommt. Pustekuchen! – aber dazu später!

Meine Henkersmahlzeit bestand aus einer Riesenpizza, die wir in der Fürther Altstadt im Rahmen eines Musikfestivals mit komischer Musik gegessen haben. Die Pizza oder meine Aufregung war so groß, daß ich nur die Hälfte geschafft habe... Zum Glück hatte es endlich aufgehört zu regnen...


Widererwartend bin ich gut eingeschlafen, aber nach ca. 3 Stunden war ich dann auch schon wieder wach. Im Bett hin und her gewälzt, immer mal nach draußen gehört – zum Glück kein Regen – und immer wieder kurz eingeschlafen. Um halb 3 ging dann nichts mehr, ich war wach! Es regnet immer noch nicht!


2:55 Uhr – es fängt an zu regnen. Mist! 3 Uhr Wecker klingelt, die Enttäuschung über den Regen ist immens. Wofür habe ich jetzt so lange und hart trainiert? Mein 1. Ironman und dann so ein Wetter?! Das ist unfair!!


2 Milchbrötchen und ein Kaffee zum Frühstück und schon ging’s ab nach Heuberg. Bei der Oberarmbeschriftung war noch nichts los, so kam ich direkt dran. Ab in die Wechselzone und Rad aufpumpen etc. Da es komischerweise noch keine Aufpasser gab, konnte Thomas mit in die Wechselzone. Das war auch gut so, denn die Musik, die laut aus allen Lautsprechern tönte, hat mich schon überfordert. Ich war schon vor dem Start völlig erledigt und hatte Tränen in den Augen. Ich glaube, Thomas habe ich an diesem Morgen ein wenig in den Wahnsinn getrieben. Fragen über Fragen, „wann muß ich was machen?", was mach ich jetzt?", soll ich jetzt oder soll ich noch warten...?“




Und dann war’s soweit! Plane vom Rad, Neo an, Beutel abgeben. Ein letzter Anruf von meinen Eltern, ein letzter Kuß und dann ging’s zum Start. Als ich im Wasser war, war ich sofort viel ruhiger. Die Haka-Tänzer haben gut abgelenkt und irgendwann ging es los. Ohne Startschuß drängt die Gruppe nach vorne, was soll ich machen? Ok – ich schwimme mit, tauche unter der Startlinie her und versuche den richtigen Wasserschatten zu finden. Nach anfänglichen Problemen finde ich ein Opfer, welches mich gut und sicher zur 1. Wendeboje bringt. Dort verliere ich sie dann aber und hänge mich an eine andere, die aber leider einen akuten Linksdrang verspürt und irgendwie nicht geradeaus schwimmen kann. Thomas immer in Sichtweite, besser geht’s nicht. Daumen hoch – ok ich liege gut in der Zeit!



An den Schwimmausstieg kann ich mich nicht richtig erinnern, irgend jemand stand im Wasser und hat mir die Hand gereicht, aber die Zuschauer hab ich definitiv nicht gesehen ;-) Neo runter, Kappe und Brille runter, auf zum Beutel. Dieser steht - natürlich auch perfekt - quasi 2 m vor dem Wechselzelt. Ich habe also viel Zeit. Dank der Helferin im Zelt muß ich mich um nichts kümmern, sie räumt sogar den Neo und den Beutel weg. Ein kurzes Danke und weg bin ich. Auf zum Rad. Da das Rad ja sehr einfach zu finden ist, hab ich hier keine Probleme. Den Kampfrichter der vor meinem Rad steht wird erstmal weggescheucht. Rad aus dem Ständer und – Moment irgendwas stimmt nicht. Ach ja, der Helm! Den muß ich ja noch anziehen. Ok – Rad zurück, Helm und Brille an und los. Raus aus der Wechselzone, rauf aufs Rad, rein in die Schuhe.


Mittlerweile hat es sich eingeregnet aber dank der orangen Brille ist die Welt wieder schön ;-)


Die erste Runde versüße ich mir mit Liedern, die ich mir vorsinge (natürlich nur im Kopf ;-). Kid Rock und „All Summer Long“ wird zu meinem absoluten Lieblingslied. „Zipping Whiskey out the bottle“ und dazu ein Schluck aus der Aero-Flasche – Köstlich! Das Iso ist wirklich zum Abgewöhnen! Aber meine Laune bleibt trotzdem gut. Ich lächle jeden an, der an der Strecke steht. Alle rufen meinen Namen – ich kenne keinen, die Moderatoren heißen mich willkommen und es macht echt Spaß! Thomas steht am Gredinger Berg und will mir Armlinge reichen, paßt schon, so kalt ist es nicht. Ich fahre weiter. Und dann ist es soweit. Auf einmal bin ich in Hilpoltstein und weiß, jetzt kommt der Solarer Berg. Ist er wirklich so toll? JA! Ich fahre und sehe auf einmal nur noch eine Horde Menschen auf der Straße stehen. Ok – und wo soll ich herfahren? Außenrum? Ne, einfach geradeaus und 5 cm vor mir wird ein Weg geöffnet. Laolas, Jubel und alles was sonst noch dazugehört treiben mir die Tränen in die Augen und den Puls in die Höhe. Natürlich bin ich viel zu schnell gefahren, aber das Publikum trägt einen wortwörtlich hoch. Es ist der Hammer! Maria’s Willkommensgruß, den der Moderator noch bei meinem Erscheinen gesagt hat, hab ich auch halb mitbekommen. Jetzt kennt mich wirklich jeder! Weiter geht’s, ab in die 2. Runde.


Es geht echt gut, Thomas ruft mir immer zu, daß ich viel zu schnell unterwegs bin, ca. 20 Minuten vor meiner errechneten Zeit. Das merk ich dann auch zum Schluß. Die 2. Runde ist hart. Der Rücken, der Nacken einfach alles tut weh, das Wetter ist mies und langsam hab ich keine Lust mehr Rad zu fahren. Ich breche ein... Noch 10 km bis zum Wechsel, dehnen, strecken und die Freude endlich von dem Rad zu kommen und loszulaufen!


Hilfe – was ist denn das? Meine Beine staksen und wollen nicht. Also gehe ich zu meinem Beutel. Ab ins Wechselzelt, die Socken wollen nicht ans Bein. Geschätzte Wechselzeit 10 Minuten, zum Glück waren es dann inkl. Pinkelpause nur gute fünfeinhalb... Raus aus der Wechselzone, mittlerweile ist die Sonne rausgekommen, und ab auf die Lauftrecke. Nach 2 Schritten muß ich schon stoppen. Stechende Schmerzen im Bauch, ich muß gehen. Die Zuschauer am Rand feuern mich an, die Läufer, die mich überholen, feuern mich an. Aber es geht nicht. Die Kappe tiefer ins Gesicht – mein Gott ist das peinlich – die Sprüche der Zuschauer versuche ich abprallen zu lassen und bloß nicht heulen. Irgendwann sehe ich Thomas. Ein sorgenvolles Gesicht, er bleibt bei mir. Auf dem Weg zur Lände kommen die Pro-Männer mir entgegen. Und ich gehe immer noch. 5 km Fußmarsch, der Versuch auf’s Klo zu gehen, scheitert daran, daß die Dixie-Klos zugeschlossen sind. Irgendwann besteht dann endlich die Möglichkeit mit den Bäumen im Wald Freundschaft zu schließen. Und zum Glück haben wir Immodium akut Tabletten dabei, welche sehr schnell die Wirkung zeigen...


Ich laufe im Schnitt ein 7-Minuten Tempo; von einer Verpflegung zur Nächsten.


In der Verpflegung gibt’s Cola und Wasser. Thomas ist immer mal wieder irgendwo. Ab km 15 muß ich ab und zu ein paar Gehpausen machen und ich merke, daß mein Magen wieder anfängt zu spinnen. Nächste Tablette und weiter geht’s. Auf dem Weg zum 2. Wendepunkt fängt es wieder an zu regnen. Dicke fette Tropfen prasseln auf uns herab. Meine Eltern und Geschwister, Thomas Mutter + Günther sind alle unterhalb der Brücke und feuern mich an. Alle stehen den ganzen Tag im strömenden Regen – und das Ganze nur weil ich mir die Idee in den Kopf gesetzt habe... - Danke! Weiter geht’s. Ab durch den Wald, durch den Schlamm. Vor der Brücke noch mal eine Gehpause. So langsam hab ich keine Lust mehr! Thomas und fremde Leute feuern mich an und überzeugen mich wieder loszulaufen. Dahinter steht der Rest der Familienbande. Ich laufe einfach weiter. Auf dem Rückweg zur Lände – es hat übrigens aufgehört zu regnen - treffe ich einen Mitstreiter und wir laufen zusammen bis zur nächsten Verpflegungszone. Von dort geht es dann alleine weiter, links abbiegen, die letzten 3 Kilometer, und endlich geht es leicht bergab. Es läuft sich eigentlich ganz gut. Thomas verabschiedet sich irgendwann. Der neue Treffpunkt ist dann das Ziel! Er gibt mir den Tipp den Anstieg vor dem Ziel zu laufen und nicht zu gehen. Wie recht er hat... Den Anstieg hoch um die Ecke und dort stehen sie – die Zuschauer. Ich werde bejubelt, die Leute feuern mich an und ich kann es kaum glauben - ich hab's geschafft! Ich bin fast im Ziel, der Kloß im Hals läßt mich kaum noch atmen.



Julia – reiß Dich zusammen - nur noch 1 km! Ich werde bejubelt, als ob ich der König der Welt wäre und dann sehe ich das Ziel. Ich laufe in das Stadion ein, meine Familie steht am Rand und jubelt – wie die anderen Menschen auch – und - Finish! Ich bin im Ziel! Ich bin ein Finisher! Ich hab's geschafft!


Wie wird es wohl sein, so einen Wettkampf im Trockenen bei gutem Wetter zu erleben? Gute Frage – die Antwort kommt im nächsten Jahr...


Roth 2009 – ich komme!

Freitag, 11. Juli 2008

Wir sind angekommen

Bei über 30°C haben wir die Streckenbesichtigung hinter uns gebracht. Julia ist die Anstiege in Heideck und Greding mit dem Rad gefahren.

Dass der Solarer Berg nichts Wildes ist, hat sie mir dann auch so geglaubt.
Den einzigen Schreckmoment des Tages hatte wir bei dem Versuch das defekte Vorderrad abzuholen.

Zur Erklärung: letzten Sonntag hatte ich einen kleineren Unfall mit dem Wettkampfrad. Das Ergebnis war eine gebrochene Vorderradgabel und eine defekte Speiche. Montag habe ich dann das Vorderrad zur Reparatur eingeschickt. Aussage der Werkstatt war: Kein Problem, wir nehmen das reparierte Vorderrad dann mit nach Roth und ihr könnt es dort bei uns auf dem Messestand abholen.


Wir stehen dann dort auf dem Messestand, allerdings ist das Vorderrad irgendwo verschütt gegangen. Evtl. war der Exressdienst zu langsam oder die Werkstatt oder man hat es einfach vergessen. Im Ergebnis egal, das Vorderrad ist nicht da. Was also tun? Der Mann von TriDynamic war aber sehr nett und hat uns vorgeschlagen das Demorad vom Messestand zu nehmen. Jetzt darf Julia am Sonntag das Vorderrad vom ZIPP-Stand nehmen. Glück gehabt.

Auf das es so weiter geht.

Montag, 7. Juli 2008

Was denn noch?

Eigentlich war ich ja schon soweit zu sagen - das wird schon. Ich bin gut vorbereitet und werde gutes Material in Roth haben.

Aber die letzten 2 Wochen hatten es in sich:
1. Schock - Uhr kaputt. Beim Schwimmtraining ist Wasser reingelaufen, aber wir konnten sie zum Glück trocknen und retten...
2. Schock - Rad kaputt. Thomas ist auf dem Weg zum Treffpunkt für den Saerbeck-Triathlon die Pumpe zwischen Gabel und Rad gefallen. Fazit: Gabel gebrochen, Speiche verbogen.

Noch 6 Tage bis Roth - die Spannung steigt. Hoffentlich kriegen wir das alles noch hin, noch mehr Spannung brauch ich nicht mehr. Ich bin mittlerweile nervös genug!

Freitag, 20. Juni 2008

Mein 1. Triathlon

Also, ich weiß jetzt wann die Vögel morgens anfangen zu zwitschern! Wer kann das denn schon von sich behaupten!? Falls es jemanden interessiert - um 04:10 Uhr! Ja, da war ich schon wach und hab mir so meine Gedanken über den bevorstehenden Tag gemacht. Zum Glück bin ich aber irgendwann noch mal eingeschlafen und dann doch vom Wecker geweckt worden.

Dank Thomas Hilfe bei der Vorbereitung war morgens alles parat; nur das Frühstück wollte nicht sofort rein. Aber was hilft’s? Ich mußte was essen, ansonsten wäre es ein harter Tag geworden!

Um 07:30 machen wir uns also auf den Weg und fahren mit dem Rad die 5 Minuten zur Rohmühle. Thomas hat noch keine Startunterlagen und muß erstmal seine Ligakollegen suchen. Alles beisammen machen wir uns auf den Weg zum Check-In. Helm auf, Startnummer raus, einchecken und jetzt? Ok, auf zu den Frauen und zum Glück ist Thomas dabei. Fühl mich so ein wenig hilflos. Thomas hilft mir meine Wechselzone vorzubereiten, erklärt mir wie, wer, wo und was und macht sich auf den langen Weg zu seiner Wechselzone. Nachdem dann endlich alles vorbereitet und zum 10. Mal kontrolliert wurde, machen wir uns auf den Weg zum Shuttlebus. Zum Glück hält der Bus genau vor uns und wir ergattern noch 2 Plätze. Ich bin super nervös! An den Fähren angekommen, benötigt Eike erstmal Hilfe mit der Anlage. Irgendwie kommt kein Ton aus den Lautsprechern. Nach viel Rumsteckerei klappt es endlich und wir fangen an uns warmzulaufen. OK - eigentlich wollten wir nur auf’s Klo, aber vor den Klo’s war die Schlange einfach viiiiel zu lang ;-)

Das Blöde bei dem Schwimmstart, Thomas und ich starten von 2 verschiedenen Fähren. Ich muß halt die letzten 15 Minuten alleine auf der Wiese verbringen. Als die Rampe runtergeht, geh ich nach vorne und finde mich plötzlich in der 3. Reihe ganz rechts wieder. Oh Mist, das ist doch viel zu weit vorne - aber Thomas hat mir den Tipp gegeben, möglichst weit vorne und möglichst weit rechts zu stehen. Hinter mir ein anderer Neuling und wir unterhalten uns fachmännisch über das wovon wir keine Ahnung haben. Noch 45 Sekunden bis zum Start. Zwei Männer wollen noch unbedingt nach vorne - kein Problem, bevor Ihr uns in den Rücken springt, lassen wir Euch gerne den Vortritt. Ich starte also aus Reihe 5. Köpper in den Rhein, Brille sitzt und weiter geht’s. Dank den noch vorbeifahrenden 3 Tankern sind die Wellen relativ hoch, was das Schwimmen anfangs nicht grade vereinfacht.

Mein Gott, wie lang denn noch? Aber es ist doch nur schwimme - also, keine Panik und nächster Zug. Klappt doch alles wunderbar! Bei der Mauer angelangt, kommt mir Thomas und Christians Tipp ins Ohr. Möglichst ran an die Mauer, in die Fahrrinne und hinter der Mauer im Schlenker ans Land. Krieg ich leider nicht hin und muß zum Schwimmausstieg ganz schön kämpfen. An Land angekommen, Blick auf die Uhr: 26 Minuten. Wow - gar nicht mal schlecht!



Auf in die Wechselzone - mein Gott ist das ganze anstrengend. Neo auf, Neo, Brille, Kappe runter und laufen. Fahrrad gefunden, Neo aus, Trikot brauch ich nicht und weiter geht’s.



Ramersdorf hoch ist anstrengend, aber komischerweise nicht so anstrengend wie sonst.

Das gleiche bei den anderen Anstiegen und das Tempo ist auch kein Problem. Also weiter! Das Publikum tut gut, Emotionen kommen hoch, aber ich muß weiter. In Stieldorf angekommen fängt es an zu regnen. Abfahrt Ramersdorf gießt es! Ich fahre etwas vorsichtiger und erreiche die Wechselzone nach 02:01 Radfahren. Mist - wenn’s nicht geregnet hätte, hätte ich die Radrunde auch unter 2 Stunden geschafft! Aber egal, nächste Disziplin, auf zum Laufen.

Heike und Uli stehen am Rand, klitschnaß und sehen mich noch nicht mal! Wo gibt’s denn sowas? Also mach ich erstmal auf mich aufmerksam und erhalte auch den gehörigen Applaus. Fahrrad in die Wechselzone, Helm und Brille aus, Schuhe an, Kappe und Gel, aber wohin mit dem Schwamm? Egal - wird mitgenommen, keine Zeit zum Überlegen und los geht’s mit dem Laufen. Am Anfang der Laufstrecke stehen meine Eltern und Berhausen. Fototermin der 1. Das Laufen geht locker. Kein Problem. Der erste Blick auf die Uhr nach 2 km. Wie, 11:30 Minuten? Das sind ja 05:45 Minuten pro Kilometer!? Mein Gott bin ich schnell. Die Sonne kommt auch langsam wieder raus und die erste Verpflegung ist auch schon da. Tara möchte mir Cola geben, aber in der 1. Runde brauch ich doch Wasser. Wechselpunkt, endlich sehe ich Thomas, hatte mir ja schon Sorgen gemacht, da ich ihn auf dem Rad nicht an mir vorbeifahren hab sehen. Aber scheint alles gut zu sein, er ist bereits auf der 2. Runde. Nächste Verpflegung, Maria und Co. feuern mich an und immer geradeaus zur nächsten Runde. Papa macht mich noch drauf aufmerksam, daß ich nicht gradeaus laufen darf, sondern rechts abbiegen muß. Danke - wäre ich nicht drauf gekommen ;-)

Hinter der Rohmühle, durch die Wechselzone, diesmal sehen mich auch Heike und Uli und jubeln von vornherein, Thomas ist bereits im Ziel und prostet mir mit einem Bier zu und ich laufe einfach mein super Tempo weiter. Keine Schmerzen, alles super, die Zeiten stimmen! Ich muß aber mal - keine Zeit, nur noch 5 km, das ist quasi die Südbrücke, das schaff ich auch ohne zu pinkeln. Nur noch 4 km, dann die Verpflegung. Bevor ich überhaupt in der Nähe bin, mach ich Maria schon mal auf mich aufmerksam. Ich brauch doch jetzt Cola! Weiter geht’s - auf ins Ziel. Bei Sandy Beach angekommen, höre ich aus den Lautsprechern "Summer Dreaming". Voll motiviert, zieh ich das Tempo noch mal an. 90% sagt die Uhr - ist doch egal, 94% und Papa ruft mir zu, daß ich jetzt gradeaus laufen darf. Ich laufe weiter. Die Uhr am Ziel zeit 03:56. Das kann doch nicht sein! Thomas feuert mich auf den letzten 10 Metern an und läuft außerhalb des Zielkanals mit. 03:57 und ich bin im Ziel. Ich bin fix und fertig, freue mich total und muß erstmal mit den Tränen kämpfen. Gehofft auf 04:30 und im Ziel unter 04:00 Stunden! Ich bin ganz schön stolz!


Der nächste Wettkampf kann kommen!

Mittwoch, 18. Juni 2008

Es gibt auch gute Tage

Am Sonntag fand der Bonn Triathlon statt. Mit gewissen Sorgen ob der Form bin ich für mein Team Bronny.de PSV Bonn in der Seniorenliga an den Start gegangen. Da ich auch noch den Pressebericht schreiben durfte mache ich es mir hier mal leicht :-)

Beginnend auf der Fähre in Niederdollendorf waren 3,8 km Schwimmen, 60 km Radfahren im Siebengebirge und knapp 15 km Laufen an der Rohmühle in Oberkassel zu absolvieren. Für das Team Bronny.de PSV Bonn gingen die Senioren Frank Kugelmeier, Frank Emde, Andreas Rehn und Thomas Hartung an den Start. Nach dem tollen 3. Platz im Vorjahr waren die Ziele für 2008 ambitioniert: Wieder aufs Treppchen, so die Vorgabe. Als Konkurrenz wurden mit Krefeld, SSF Bonn und Witten die üblichen Verdächtigen gehandelt.

Erstmals wurde dieses Jahr eine zweite Fähre für die Liga und alle Staffeln eingesetzt. 5 Minuten nach dem Hauptfeld und bei wiedererwartend gutem Wetter, ertönte das Startsignal. Aufgrund der starken Rheinströmung galt es möglichst lange aber eben nicht zu lange in der Strömung zu bleiben. Wieder auf den Füßen wurde aufs Rad gewechselt. Vorbei an einer unglaublichen Zuschauerkulisse, ging es zum Ausgang der 800m langen Wechselzone und sofort hoch nach Stieldorf und von dort weiter über die anspruchsvollen 60 km durchs Siebengebirge. Leider gab es auch dieses Jahr wieder Beschwerden, dass die Schiedsrichter insbesondere bei den Ligastartern Verstöße gegen das Windschattenverbot zu wenig durchgesetzt haben. Es gab einige Liga-Konnkurenten, die sich bewusst gegenseitig Windschutz gaben obwohl genug Platz vorhanden um fair nach den Regeln zu fahren.

Gegen Ende des Radfahrens zeigten die ersten dunklen Vorboten am Himmel, was die Athleten und Zuschauer zu beginn des Laufens erwarten sollte. Als Thomas Hartung vom Team Bronny.de PSV Bonn als erster Liga-Athlet auf die Laufstrecke ging, wurde aus einem leichten Regenschauer ein regelrechter Platzregen. Glücklicherweise hörte es aber nach knapp 10 Minuten auch wieder auf zu regnen und blieb auch den restlichen Tag trocken.

Thomas Hartung (3:08:02 / Platz 2) wurde zwar bei Kilometer 11 vom Tagessieger Michael Josch aus Witten überlaufen, konnte sich aber auf Platz 2 liegend ins Ziel retten. Bereits 44 Sekunden später überquerte Frank Kugelmeier (3:08:46 / Platz 4) nach gewohnt schnellem Laufsplit als vierter die Ziellinie. Andreas Rehn(3:13:25 / Platz 8) fuhr die schnellste Radzeit des Tages und wurde achter. Frank Emde (3:22:16 / Platz 25) komplettierte mit einer ausgeglichenen Leistung das Quartett und sicherte dem Team Bronny.de PSV Bonn mit großem Abstand von 26 Platzziffern den Tagessieg vor den punktgleichen Teams vom Krefelder Kanu Klub und dem SSF Bonn.

Bereits in zwei Wochen geht es nach Steinbeck (29.06.08) und eine Woche später nach Saerbeck (06.07.08). Hier wird sich zeigen, ob das Team Bronny.de PSV Bonn die perfekte Ausgangssituation bis zum Saisonabschluss am 10.08.08 in Rheine halten kann.

Tja das war schon ein seeeeehr gutes Gefühl. Nachdem ich auf Lanzarote so gar nichts auf dem Rad zu Stande gebracht habe, bin ich in Bonn als zweiter Ligastarter aus dem Wasser gekommen und war bereits am Ausgang der Wechselzone auf Position 1. Es hat nicht ganz gereicht, aber der Michael Josch war schlicht deutlich schneller beim Laufen. Beim nächsten Mal werde ich noch härter Radfahren :-). Schneller laufen ist glaube ich eher unwahrscheinlich.

Das eigentlich Wichtige muss aber Julia schreiben .... stay tuned.

Sonntag, 25. Mai 2008

Ein Tag zum Abgewöhnen

Die Trainingsergebnisse auf dem Rad hatten mir die letzten Wochen etwas Sorgen bereitet. Schwimmen und Laufen sind kein Problem. Aber es sind einfach zu viele harte Radeinheiten dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen.

Fit oder nicht? Das ist wohl die Frage.

Vermutlich ist es diese Ungewissheit, die aus der üblichen und notwendigen positiven Anspannung eine hinderliche Nervosität werden lassen.

Und so klingelt der Wecker um 4:15 Uhr. Das Frühstück fällt der Nervosität zum Opfer. Ein halbes Brötchen, mehr bringe ich nicht runter. 5:30 Uhr fahren wir in Richtung Startareal. Es ist nicht viel los in Puerto del Carmen, einige Athleten und die letzten Discobesucher teilen sich die Strandpromenade.

Ich gehe erst mal zum meinem Rad. Reifen aufpumpen, Flaschen ans Rad, ein letzter Check. Die Wechselbeutel kontrollieren, noch mal aufs Klo, was trinken, noch mal aufs Klo, ein Blick in den Himmel. Eigentlich kann es losgehen. Es fängt auch bereits an zu dämmern. Allerdings ist es erst 6:10 Uhr. Genug Zeit, um noch nervöser zu werden. So extrem habe ich den Druck noch nie verspürt.

Julia und ich sitzen auf einer kleinen Mauer der Strandpromenade und warten. Einen halben Butterkeks esse ich, die 2. Hälfte landet im Müll. Essen geht gar nicht.

Vielleicht hilft ja ein wenig Jogging? Nein auch nicht. Gegen 6:40 gehen wir runter zum Strand. Wenigstens 100m warm schwimmen, danach stelle ich mich in die Reihe. Natürlich nach dem Abschiedskuss ;-)


Der Startkanal ist nur 3-4 Meter breit und ich stehe in der 7 oder 8. Reihe. Eigentlich ziemlich weit vorne denke ich. Ein Trugschluss. 7 Uhr geht es los und bereits nach der ersten Boje (so ca bei 250m) bildet sich ein Stau und ich komme nicht weiter nach vorne. Ich könnte schneller schwimmen, würde auch gerne schneller angehen, kann es aber einfach nicht. Es werden 2 Runden unterbrochen von einem kurzen Landgang geschwommen. 150m raus, dann links, parallel zum Strand bis zu 2 Wendebojen und wieder zurück.

Der Schwimmstart und die übliche Prügelei

Erst auf dem Rückweg von der ersten Runde beruhigt sich das Feld. Allerdings ist jetzt auch vor mir ein großes Loch gerissen. Nach vorne schwimmen ausgeschlossen. Ich schwimme also brav weiter in meiner Gruppe und komme letztlich nach sehr guten 57 Minuten aus dem Wasser. Es wäre bestimmt 2 Minuten schneller gegangen, aber die eigentliche Herausforderung kommt ja erst.

Die Wechselzone macht dem Bonn-Triathlon starke Konkurrenz. Vom Schwimmausstieg bis zum Ausgang der Wechselzone ist es quasi ein halber Tagesmarsch. Den Strand hoch, vorbei an den Wechselbeuteln, von hinten ins Wechselzelt, Neo aus, selber wegpacken, Startnummer an, Radhandschuhe schnappen und weiter geht’s. Vorbei an ca 40 Reihen von Radständern bis ich endlich an meinem Rad bin, Nummer 537, Helm auf und nochmals etwa 30 Reihen. Dann endlich geht es los.

Ich versuche es zumindest. Aber ehrlich gesagt, geht es vom ersten Moment an nicht wirklich vorwärts. Anfänglich schwere Beine habe ich oft. Nur gibt sich das üblicherweise nach spätestens 30 Minuten.

Heute nicht. Bei Km50 habe ich zwar die Frauenspitze eingeholt, allerdings bin ich froh, dass ich hier mitfahren kann. Mir ist das Tempo ständig 1 bis 2 km/h zu schnell. Gut, ich könnte ja auch einfach langsamer fahren. Allerdings werde ich auch so schon regelmäßig von AK-Athleten überholt. Wenn es mit der Quali was werden soll, muss ich wenigstens das jetzige Tempo halten. Und so quäle ich mich von La Santa nach Soo hoch und weiter gegen den Wind runter ans Meer und wieder hoch nach Teguise und noch weiter hoch zum Mirador de Haria. Mitten in den Wolken, ist es hier oben gut kalt. Inzwischen konnte ich auch das Führungsfahrzeug der Frauen nicht mehr halten und bin relativ einsam auf dem Weg zum Mirador del Rio.

Nicht wie in Frankfurt ... hier geht jeder einzeln auf die Strecke

Kurz vor Ye bekomme ich zum ersten Mal zu spüren, was passiert, wenn man den ganzen Tag nichts isst. Bisher habe ich ein halbes Brötchen, einen halben Butterkeks, 1 großes Maxim-Gel und 2-3 Flaschen Powerbar auf der Habenseite. Am letzen steileren Stück vor Ye, gibt mir mein Körper zu verstehen, dass er nicht gewillt ist, das weiter zu tolerieren. Mit 10km/h kämpfe ich mehr gegen das Umfallen und Schieben Müssen, als gegen den Berg an sich. Nach erreichen der Kuppe ist klar, dass ich 1) mehr essen muss und 2) die nächsten 2km bis zum Gipfel sehr vorsichtig sein muss. Teil 2) setze ich sofort um, Teil 1) muss bis zum Gipfel warten. Dort schnappe ich ein Stück Banane, mehr geht sowieso nicht in der zunächst extrem holprigen und danach extrem schnellen Abfahrt runter zum Meer.

Erst unten am Ende der Abfahrt krame ich ein weiteres Gel aus meiner Eigenverpflegung und stecke ein weiteres schon mal in Reserve in die Rückentasche. Nach 10 Minuten wirkt das Gel. Mein Tempo ist wieder in akzeptable Bereiche angestiegen und ich bewege mich langsam wieder nach vorne. D.h. ich überhole auf den nächsten 20km zwei Fahrer.

Ab Tahiche ist es dann wieder vorbei mit dem Angenehmen. Nach einem 90° rechts Knick wird aus Seitenwind wieder heftiger Gegenwind. Nicht genug, am Ende des Anstiegs geht es weiter über ca. 5km übelsten Asphalt. Gutes Kopfsteinpflaster ist dagegen wirklich angenehm. Bis man dann, bei so ca. km 140, auf die Hauptstraße zurück kommt. Jetzt geht es zwar weiter bergauf, allerdings bei perfekter Straßenqualität und Rückenwind. Und so presse ich auf den letzten 30km auch noch ein komplettes Maxim-Gel in mich rein.

Ein wirklicher Negativpunkt für die Strecke ist die teilweise unbeschränkte Streckenfreigabe für den Verkehr. Besonders auf der Zufahrt nach Puerto del Carmen wird mir das für mich deutlich. Auf einer leichten Abfahrt mit starkem Wind von links kommen mir 3 Reisebusse entgegen. Nachdem mich die erste fast von der Straße putzt, bremse ich freiwillig von 60 auf 40 ab.

Ortsrand von Puerto del Carmen

Am Ortsrand sitzt Julia am Straßenrand. Sie macht Fotos und ruft mir irgendwas zu. Verstehen kann ich allerdings nichts. Noch 2-3 Schlenker durch den Ort und dann geht es auch schon auf die Uferpromenade und den letzten Kilometer. 5h41 das ist eigentlich eher indiskutabel. Allerdings nicht aussichtslos. Ich muss eben eine gute Laufleistung hinlegen und so mache ich mich auf den sehr langen Weg durch die Wechselzone. Barfuss wohlgemerkt … und natürlich auf Asphalt.

In der ersten Laufrunde geht's ordentlich vorwärts

Als ich dann endlich auf der Laufstrecke bin, fühle ich mich ganz in meinem Element. Ich habe einen lockeren Schritt und gute Länge. Die ersten 10km gehen in 45 Minuten weg. Das ist mal ein guter Anfang.

Trinken, trinken, trinken ist das Motto. Es wird langsam wärmer und so muss ich zwangsläufig bei km13 die erste Pinkelpause einlegen. Das erklärt so in etwa die 90 Sekunden langsamere Splittzeit auf den dritten 5 Kilometern. Das sind aber alles Peanuts verglichen mit dem was nun kommt. Bei km17 biege ich auf die Promenade vor unserem Hotel ein. Julia wartet dort an der Strecke. Meine Beine sind ganz schön schwer denke ich noch. Ich muss versuchen mehr zu essen. Bei der letzten Verpflegungszone gab es kein Gel, bei der nächsten muss ich was haben, zur Not Cola. 200m weiter stirbt der Motor ab. Meine Beine sind bleischwer und mir ist schwummrig. Ein klassischer Hungerast.


Das Rennen um die Quali ist in diesem Moment beendet. Ich war zwischenzeitlich von Platz 15 in der AK auf den 12. Platz nach vorne gelaufen. Es hätte also reichen können. Hätte, wäre, wenn interessieren mich aber gerade eher weniger. Ich brauche was zu futtern, jetzt. Es hilft nichts ich muss die 500m gehen. Dort stopfe ich 1 Gel, 8 Orangenviertel und 1 Banane in mich. Dazu gibt es 2 Becher Wasser.

Mir ist schlecht. Ich marschiere weiter und überlege mir, dass das ein verdammt langer Tag werden könnte, wenn ich es nicht mehr schaffe meine Oberschenkelkrämpfe zu beseitigen. Nach weiteren 5km marschieren hat sich mein Körper erholt. Die Energieversorgung funktioniert wieder und als wäre nichts gewesen laufe ich wieder 5:00 pro Kilometer. Nur zum Essen und Trinken brauche ich Gehpausen. In der letzten Runde werde ich sogar noch schneller und schaffe auch wieder 4:45er Zeiten.

Nach 10:45 bin ich im Ziel. Etwas enttäuscht, das muss ich wohl zugeben. Aber letztlich war ich eben nicht schnell genug auf dieser Strecke und werde es vermutlich auch nie sein. Ich bin eben doch eher jemand für Stecken, auf denen man auch mal richtig schnell fahren muss und nicht immer nur bergauf/bergab.

Der Zieleinlauf

Fazit: Lanzarote ist nicht meine Insel. Deshalb ist das Fazit auch ein ganz persönliches und vermutlich etwas zu negativ. Die Strecke ist anspruchsvoll und dank einer Radrunde und nur ca. 1500 Teilnehmern ist Drafting so gut wie kein Thema. Die Organisation kommt mit der Athletenmenge gut zu recht. Ich hätte mir aber mehr Informationen vorab gewünscht.

Die Radstrecke ist nur bedingt abgesperrt und man teilt sich an vielen Stellen die Straße mit dem Gegenverkehr. Das macht die sehr windanfällige Strecke noch schlimmer.

Ähnliches gilt für die Laufstrecke. Es gibt keine Absperrung oder Markierung, die Athleten von Zuschauern trennt. Man läuft viel Slalom.

Das Finish war das langweiligste, das ich je erlebt habe. Sowohl mein eigener Zieleinlauf, als auch die Finishline-Party.