Montag, 23. April 2007

Bonn Marathon

Triathleten sind ja schon bescheuert und ich bin einer von ihnen ... das ist mein Fazit des 22.04.2007.

An seinem 35. Geburtstag einen Marathon laufen, ist an sich schon grenzwertig. Aber den Marathon auch noch unter 3 Stunden laufen zu wollen, ist einfach bescheuert. Wieso tut man sich sowas an? Das habe ich mich von Kilometer 32 bis 42 gefragt.

Zurück zum Anfang. Geplant hatte ich einen glatten 3h-Marathon. Ich wollte sehen wo meine Form steht. Ich wollte auf keinen Fall 100% geben müssen. Trotzdem wollte ich mal sehen was denn geht. 4:14 auf den Kilometer sollten eine kleine Reserve schaffen, mehr nicht.

Gestartet bin ich mit mit dem 3h-Zugläufer. Allerdings ist mir das Tempo einfach zu langsam und prompt steht bei Kilometer 1 eine 3:58 auf der Uhr. Viel zu schnell. Bremsen, bremsen, bremsen.

Julia war vor dem Start noch mal nachhause gefahren. Sicherheitshalber. Denn ich hatte meine Voltaren-Tabletten vergessen - wegen dem Rücken. Bei T-Mobile steht sie dann und wartet auf mich. Alles bestens, ich gebe ihr ein Zeichen, dass ich nichts brauche. Kein Trinken, keine Schmerzmittel. Kilometer 7 geht es zurück über die Kennedybrücke. Die Zeiten sind immer noch zu schnell, aber unten am Rhein herrscht ein ziemlicher Gegenwind und hier bilden sich Grüppchen die es zu halten gilt.
Kilometer 14 Julia rollt auf dem Rad neben her. Die Ludwig-Ehrhard-Allee bietet mit ihren 4 Spuren auch mehr als genügend Platz ;-) Da es langsam warm wird, machen wir aus, dass ich auf auf der Kennedyallee eine Pinkelpause einlege und mein Windstopper-Undershirt ausziehe.

Julia nimmt das etwas zu ernst. Bei km 15, just an der Ecke zur Kennedyallee legt sie einen Salto vorwärts hin - incl Fahrrad wohlgemerkt. Schuld ist ein Hund, bzw. die quer über den Weg gespannte Hundeleine. Ich lege also meinen Boxenstopp ein und sehe was passiert ist. Erste Antwort: "nichts passiert, nur die Kette ist runter". Na wenn das mal stimmt? Ich laufe weiter und versuche meine Gruppe wieder zu kriegen.

Bis zum Halbmarathon ist alles wieder im Griff. Julia ist wieder in der Nähe und bis auf leichte Schmerzen in der Schulter und einer aufgeschürften Hand ist nichts passiert. Auch die Zeit ist im Griff: 1:27:41 ... perfekt denke ich. Übrigens holen wir gerade Joey Kelly wieder ein. Der war mir doch tatsächlich bei Km 4 weggelaufen.

Bis Km 22 - wir sind in Mehlem - geht es doch spürbar bergauf und dann rechts um die Ecke zurück in Richtung Bonn. Der Gegenwind ist überstanden. Dafür ist aber auch die Kühlung weg und die Gruppe, die sich aufgrund des Gegenwinds gebildet hatte, splittert spürbar auf. Nach fünf Kilometer (Km 26) bin ich alleine und laufe in Richtung Friesdorf. Julia hat sich bereits nach vorne verabschiedet. In Friesdorf wartet mein "Fanclub" bestehend aus Julia, Renate, Maria, Jo, Otto, Günter, Henry und meiner Mutter. Es gilt also gut auszusehen :D




Danach wird es anstrengend. Km 30 ist erreicht, die Wärme wird zur Hitze, der Körper will so langsam nicht mehr und Zuschauer sind hier auch nicht allzu viele. Kurz gesagt, jetzt kommt die Passage in der hauptsächlich der Kopf zählt.
"Julia nervt" denke ich ... sorry Süße das ist keine Kritik und du weißt ja auch wie ich es meine ... ich will meine Ruhe und am liebsten im Ziel sein. Eigentlich nervt jeder, die Strecke und am meisten die Schmerzen in den Beinen. Wieso fällt es mir inzwischen so schwer das Tempo unter 4:30 pro Kilometer zu halten?

Julia baut mich auf. Sie kontrolliert den Zeitplan. Ich bin noch auf Kurs. Also immer weiter laufen, nicht locker lassen.

Dann ist endlich der Kilometer 40 erreicht. Eben noch 2 Kilometer, denke ich und werde just in diesem Moment von der 3h-Gruppe eingeholt. Ein leichter Anflug von Unsicherheit macht sich breit. Kann ich das Tempo halten? Hat sich Julia verrechnet? Mein blutleeres Hirn ist sowieso nicht mehr in der Lage sowas nachzurechnen.

Alles Geben ist jetzt das Motto. Keine Ahnung wie, aber ich schaffe es tatsächlich die letzten 1,2 Kilometer wieder auf das 4:14er Tempo zu beschleunigen und laufe nach 2:58:47 über die Ziellinie.

Samstag, 21. April 2007

Schlechte Zeichen

Die letzte Trainingseinheit vor dem Bonn Marathon musste ich nach nicht mal 4 Minuten abbrechen. Ich habe mir einen Brustwirbel ausgerenkt. Kühle Temperaturen, noch nicht aufgewärmt und dann auch noch die harten ASICS DS Trainer waren wohl zu viel.

Jetzt muss ich mit Gymnastik, Voltaren und Ruhe gegensteuern .... das wird schon